André
Kostolany gilt als einer der größten Börsenspekulanten
aller Zeiten. Aber nicht nur das: er war auch einer der ganz wenigen,
die das Kunststück geschafft haben, das Wesen der Börse
mit einfachen Worten zu erklären und damit die Massen für
die Börse zu gewinnen. Neben der Spekulation fand er jedoch
auch Zeit, um seine großen Erfahrungen niederzuschreiben,
weshalb uns einige seiner treffendsten Beobachtungen erhalten
geblieben sind. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle ein paar
davon näher bringen:
"Oft
kann man durch Zufall die Glücklichsten Dummheiten begehen."
"Der
Börsenkurs verhält sich zur Wirtschaft wie der Hund zum
Spaziergänger: er läuft oft voraus oder hinterher, kommt
aber immer wieder zurück."
"Eine
alte Börsenwahrheit lautet: Können die Kurse nicht weiter
steigen, müssen sie fallen."
"Oft
muß man an der Börse die Augen schließen, damit
man besser sehen kann."
"Man
soll die Ereignisse nicht mit den Augen verfolgen, sondern mit dem
Kopf."
"Man
darf der Tendenz nicht nachlaufen, man muß ihr entgegengehen."
"Die
massenpsychologischen Reaktionen sind an der Börse die gleichen
wie im Theater: Einer gähnt, und in kürzester Zeit gähnt
jeder. Einer hustet, sofort hustet der ganze Saal."
"Der
Haussetrottel verträgt eher Verluste, wenn die Börse zurückgeht,
als versäumte Gewinne, wenn sie steigt und er nicht dabei ist."
"Beim
Kauf muß man Phantasie haben, beim Verkaufen weise sein."
"90
Prozent der Börsenspieler haben keine Ideen, geschweige denn
Überlegungen. Sogar Renn- und Totospieler haben Ideen und Motivation.
Die Börsenspieler dagegen gehen meist nur blind mit der Masse."
"Auch
der leidenschaftlichste Börsenspekulant darf einmal Pause machen
und eine Zeitlang zuschauen."
"An
der Börse muss man nicht alles wissen, nur alles verstehen.
Und selbst wenn man alles versteht, muss man nicht alles mitmachen."
"An
der Börse ist eine halbe Wahrheit eine ganze Lüge."
"Man
darf sich in eine Aktie nie verlieben und muss sich von ihr leicht
trennen können, wenn SOS gerufen wird!"
"Einer
Strassenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen. Nur Geduld:
Die nächste kommt mit Sicherheit."
"Zu
den schweren Sachen an der Börse gehört, einen Verlust
hinzunehmen und einen kleinen Profit nicht zu realisieren. Am schwersten
aber ist es, eine selbständige Meinung zu haben, das Gegenteil
von dem zu machen, was die Mehrheit tut."
"Wenn
irgendein Ereignis auf dem Markt eine psycholoigische Wirkung haben
sollte, muss es sofort kommen, denn am nächsten Tag ist das
Ereignis vergessen."
"Wenn
die Börsenspekulation so leicht wäre, gäbe es keine
Bergarbeiter, Holzfäller und andere Schwerarbeiter. Jeder wäre
Spekulant."
"Der
Tag, an dem der sonst hartnäckige Optimist zum Pessimisten
wird, ist höchstwahrscheinlich der Wendepunkt in der Kurstendenz.
Und natürlich auch umgekehrt. Wenn der eingefleischte Pessimist
zum Optimisten wird, muss man so schnell wie möglich aus der
Börse aussteigen."
"Wenn
die Investmentfonds ganz große Geldeinnahmen haben, ist es
das Zeichen, dass die Aufwährtsbewegung nahe am Ende ist."
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