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Fondsverwalter haben den Anspruch, für die Anleger, die ihnen
Geld anvertraut und in ihren Index investiert haben, eine möglichst
gute Performance zu erzielen - mit anderen Worten: das ihnen anvertraute
Geld möglichst stark zu vermehren. Meistens messen sich diese
Fondsverwalter mit einem ihrem Fonds zugrunde gelegten Index, wie
beispielsweise dem Dax30, dem Dax100, dem S&P 500 oder dem Nasdaq
100. Erfolgreich sind sie dann in ihrem Bestreben nach optimalen
Ergebnissen, wenn sie "den Index schlagen", also mit der
Performance des Fonds besser sind als der Index.
Schaut
mal aber mal auf die Statistiken, dann ergibt sich ein betrübliches
Bild: nur ca. 80% aller auf dem Markt befindlichen Fonds schlagen
die ihnen zugrunde liegenden Indizes. Dabei gibt es gerade keine
Regel für diejenigen Fonds, die den Index schlagen, weder nach
Branche, Größe, oder Anlagestil. So kann ein großer
Flagschiff-Fonds in einigen Jahren den Index schlagen, in anderen
wieder nicht, und genauso kann es einem Branchenfonds gehen. Verwirrenderweise
für den Anleger gibt es dann auch noch Fonds, denen kein einzelner
Index zugrunde liegt, sondern ein Gemisch aus verschiedenen Indizes
- der Vergleichsmaßstab wird nun mal von der jeweiligen Fondsgesellschaft
an den Anlagestil des jeweiligen Fonds angepasst, und wenn eben
nach Meinung der Gesellschaft kein Einzelindex passt, dann kreiert
man sich eben einen Vergleichsindex selbst.
Unter
Berücksichtigung dieser Überlegungen sollte der Anleger,
der bei seiner gewünschten Aktienanlage Wert auf eine breite
Streuung legt, und deshalb mit einem Investmentfonds liebäugelt,
eine Investition in den jeweiligen Index in Betracht ziehen. Dabei
sollte der Anleger sich über Folgendes im Klaren sein (was
wir deshalb gleich vorweg ansprechen wollen): die so genannten Indexprodukte,
die wir nun vorstellen wollen, haben gegenüber herkömmlichen
Fonds einen entscheidenden Vorteil: sie sind wesentlich kostengünstiger
als entsprechende Fonds, bei vergleichbarer Risikostreuung. Deshalb
ist der Verkauf dieser Produkte für Banken nicht sonderlich
lukrativ (und damit für die Banken ein Nachteil). Bei Beratungsgesprächen
wird deshalb oftmals von Seiten der Bank vorschnell auf herkömmliche
Investmentfonds abgestellt, Indexprodukte werden - aus eben den
genannten Kostennachteilen für die Bank - nur zögerlich
vorgestellt und verkauft.
Grundsätzlich
unterscheidet man drei Arten von Indexprodukten:
- Indexnahe
Fonds
Diese älteste Gattung der Indexinvestition funktioniert in
der Weise, dass der Fondsmanager den Index (z.B. den Dax30) möglichst
originalgetreu nachbildet. Fallen bestimmte Unternehmen aus dem
Index, wird das Fondsdepot schnell angepasst. Diese Anpassungen
werden aber oftmals nicht unmittelbar umgesetzt, vielmehr - dies
ist auch abhängig von der Größe des Fonds und
seinen Möglichkeiten, Aktien über den Markt abzustoßen
- kann es zu Verzögerungen von mehrere Tage dauern. Die Performance
dieser Fonds liegt deshalb nur in der Nähe der Referenzindex,
stimmt aber mit diesem nicht exakt überein. Ein weiterer
Grund für Abweichungen liegt darin, dass solche Fonds maximal
10% des Fondsvermögens in einen einzelnen Wert investieren
dürfen, manche Schwergewichte in einem Index aber zuweilen
einen höheren Anteil ausmachen.
Indexnahe Fonds haben in der Regel geringere Ausgabeaufschläge
als aktiv gemanagte Aktienfonds, und auch die Verwaltungsgebühren
sind oftmals niedriger.
- Indexfonds
Indexfonds oder "Exchange Traded Funds" (ETF) gibt es
in den USA schon sehr lange, in Deutschland erst seit dem Jahre
2000. Diese Produkte bilden einen Index exakt ab. Bei Performance-Indizes
wie dem Dax30 fließen auch die Dividenden in den Wert der
Indexaktie ein. Die jährliche Managementgebühr beträgt
maximal 0,5%. Indexfonds haben eine unbegrenzte Laufzeit. Des
Weiteren sind diese Papiere äußerst liquide, weil sie
an der Börse im eigens eingerichteten XTF-Segment auf XETRA
und teilweise auch bei den Emissionsbanken gehandelt werden.
- Indexzertifikate
Dies stellt die preiswerteste Variante aller Indexprodukte dar.
Mit diesem Zertifikat investiert der Anleger eins zu eins in den
Index; die Laufzeit dieser Produkte ist in der Regel unendlich.
Angeboten werden die Papiere in Stückelungen, z.B. 1:100
(d.h. bei einem Indexstand des Dax30 von 3299 Punkten kostet das
Papier 32,99 Euro), von zahlreichen Banken angeboten. In Deutschland
ist der größte Anbieter die Dt. Bank. Gehandelt werden
die Indexfonds über die Börse, wobei der Spread zwischen
Kauf- und Verkaufskurs wegen der großen Konkurrenz auf dem
Markt extrem gering ist.
Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren werden nicht
erhoben; die ausgebenden Banken verdienen allein am Spread zwischen
Kauf- und Verkaufskurs.
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