Der
Anleihemarkt ist der Markt, auf dem die Zinsen festgestellt werden.
Wenn
die Zinsen fallen, tendieren die Aktienkurse nach oben. Niedrige
Zinsen erleichtern es den Unternehmen, Kredite aufzunehmen und zu
expandieren, den Verbrauchern, Kredite aufzunehmen und zukaufen,den
Investoren, Kredite aufzunehmen und zu handeln.
Das
Gegenteil ist bei steigenden Zinsen der Fall. Wenn die Investoren
plötzlich feststellen, daß sie 7,8,9 oder gar 10% mit
risikoarmen Anleihen anstatt mit den risikoreicheren Aktien einstreichen
können, schichten sie unverzüglich von Aktien in Anleihen
um. Inder Folge sinken dann die Aktienkurse.
Wie
muß man sich dies nun genau vorstellen:
Nehmen
wir an, die Zinsen für Top-Anleihen, z.B. der Vereinigten Staaten,
oder Deutschland, liegt bei 4,5%. Berücksichtigt man die Inflation
von2,5%, dann ergibt sich eine Nettorendite von 2%. Das ist wenig,
wenngleich die Sicherheit dieser Anlage sehr hoch ist. Nun jedoch
sagen sich die Anleger, daß sie die Chancen auf den Aktienmärkten
nutzen wollen. Zwar ist hier die Sicherheit bei weitem nicht so
hoch, dafür locken aber auch im Durchschnitt höhere Renditen
als die 4,5% vor bzw 2% nach Inflation.
Nun
erhöht die Zentralbank die Zinsen. An Anfang nimmt dies keiner
wahr, denn die Chancen auf den Aktienmärkten werden noch immer
als besser bewertet. Wenn aber irgendwann die Zinsen auf z.B. 7%
gestiegen sind, überlegen es sich die Anleger sehr schnell,
ob sie die Risiken an den Aktienmärkten tragen wollen, oder
nicht statt dessen risikolos in Anleihen investieren wollen. Wenn
die Anleger nun ihr Geld von Aktien in Anleihen umschichten, dann
müssen sie Aktien verkaufen. An den Börsen entsteht ein
Verkaufsdruck, die Aktienkurse sinken.
Auf
der anderen Seite ziehen die Anleihenkurse im Laufe der Zeit an,
was jetzt die Renditen der Anleihen mindert. Irgendwann sind die
Renditen infolge der gestiegenen Anleihenkurse so stark gesunken,
daß Aktien wieder mit Blick auf das Chance-Risiko-Verhältnis
attraktiv werden. Das Spiel beginnt von Neuem......
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