Chinas
größter Markt am Rande der Millionenstadt Yiwu, Futian
genannt, ist der Einkaufsplatz Nr.1 für Billigwaren. und ein
besonderes Beispiel für Chinas explosionsartig wachsende Privatindustrie.
Tausende von Händlern bieten hier den Kunden ihre Waren an.
Dabei wurden die 7.000 Verkaufsstände zu stolzen Preisen verkauft
- umgerechnet 6.000 Euro mussten Bewerber für einen der begehrten
Stände zahlen. Trotzdem gab es zwanzigmal mehr Bewerber als
Stände - die Schwarzmarktpreise liegen bei umgerechnet 25.000
Euro.
Yiwu
ist das Zentrum der Billigwaren. Tausende von Fabriken rund um die
Stadt produzieren in Massen Spielzeuge, Hausgeräte, Textilien
und Schmuck - alles zu unschlagbaren Preisen. Die 40% der Einwohner
Yiwus, die hier als Billigarbeiter ihren Lebensunterhalt verdienen,
arbeiten für umgerechnet 3 Euro am Tag, in Fabriken ohne gewerbliche
Auflagen, ohne gesundheitlichen Schutz und ohne Beistand einer Gewerkschaft.
Schwächen
in der Weltwirtschaft werden hier kaum gespürt. Dies ist auch
nicht verwunderlich, denn die Kunden in Europa und Amerika brauchen
diese Waren, um ihr Einkommensniveau zu verteidigen. Deshalb besteht
für diese Art von Waren immer ein Markt, in Zeiten wirtschaftlicher
Rezession mehr denn je.
Über
6.000 chinesische Markenprodukte haben in Yiwu ihren nationalen
Vertriebspartner. Hier wird die frisch gefertigte Ware vom Großhandel
übernommen. Die Produkte stammen aus Datang (der "Sockenstadt"),
Suxi (der "Hemdenstadt") oder Wenzhou (der "Stadt
der Knöpfe"). Die dortigen Hersteller beherrschen 80%
des Weltmarktes. Es ist dieser Strom von Billigware, der den USA
jährlich einen Handelsüberschuss von mehreren Milliarden
Dollar beschert.
Die
lokale Wirtschaft in Yiwu boomt. 5.000 Menschen drängen sich
auf dem hiesigen Arbeitsmarkt, wo sich die Arbeitssuchenden und
die Anbieter von Arbeit einfinden. Die Mehrzahl von ihnen bietet
Arbeit
Umgerechnet
13.000 Euro kostet der Quadratmeter des Grundstücks, auf dem
sich der Markt Futian befindet. Vor wenigen Jahren war noch war
das Grundstück wertlos. Und ein Ende des Booms ist nicht in
Sicht. Geplant ist neben Futian ein Handelszentrum, welches ca.
eine Milliarde Euro kosten wird. Außerdem ist ein neuer Großmarkt
für Stoffe und Schreibwaren am Endstehen.
Der
westlichen Welt werden die Billigwaren nicht ausgehen
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