Allgemeine Risiken der Wertpapieranlage

Wenn Sie sich für eine Anlage in ein Wertpapier entscheiden, sollten Sie bestimmte Risiken bedenken, welche für alle Wertpapieranlageformen gelten. Diese können eine gravierende Veränderung Ihres angelegten Vermögens zur Folge haben. Wir möchten Sie deshalb im Folgenden über die allgemeinen Risiken einer jeden Geldanlage in Wertpapieren aufklären.

Konjunkturrisiko:
Die Konjunktur eines jeden Landes kann man in Form einer ständig wiederkehrenden Wellenbewegung darstellen. Dabei unterscheidet man folgende vier Konjunkturphasen: Aufschwung, Konjunkturboom (oberer Wendepunkt), Abschwung (Rezession) und Depression (unterer Wendepunkt).
Ein solcher Konjunkturzyklus dauert normalerweise zwischen 3 und 8 Jahre, allerdings gibt es hierbei auch Ausnahmen in Bezug auf Dauer und Ausmaß der jeweiligen Konjunkturphase. Diese Veränderungen der wirtschaftlichen Situation eines Landes haben immer auch Auswirkungen auf die Kursentwicklung von Wertpapieren.
Das Risiko für Sie als Anleger besteht darin, daß Sie Ihr Geld zu einer ungünstigen Konjunkturphase in ein Wertpapier investieren oder es behalten, obwohl es wirtschaftlich sinnvoll wäre, es zu verkaufen oder gar nicht erst zu kaufen.

Inflationsrisiko:
Das Inflationsrisiko liegt in der ständigen Geldentwertung, der jede Währung in unterschiedlich hohem Ausmaß unterliegt.
Sie sollten daher als Anleger auf keinen Fall nur die versprochene Verzinsung betrachten, sondern vor allem Ihre Realverzinsung. Diese berechnet sich aus der erzielten Rendite abzüglich der Inflationsrate. Wenn Sie beispielsweise in zehn Jahren eine Rendite von 50 Prozent erzielen konnten, und die Inflationsrate lag jedes Jahr bei zwei Prozent, so ist Ihr realer Wertzuwachs lediglich 30 Prozent.

Liquiditätsrisiko:
Unter der Liquidität einer Kapitalanlage versteht man die Möglichkeit, ein Wertpapier jederzeit zu einem angemessen Preis verkaufen zu können.
Dabei sollte beachtet werden, daß das Risiko höher ist, je weniger Papiere eines bestimmten Wertes auf dem Markt vorhanden sind. Bevorzugen Sie daher nur Märkte, die durch ein großes Handelsvolumen gekennzeichnet sind und in denen immer ausreichend Angebot und Nachfrage zum aktuellen Kursniveau besteht.

Länder- und Transferrisiko:
Das Länderrisiko beschreibt die Gefahr, daß ein ausländischer Schuldner trotz eigener Liquidität seinen Zins- und Rückzahlungsleistungen nicht nachkommen kann, weil in seinem Heimatland kurzfristig ein Verbot für Zahlungen in ausländischer Währung in Kraft getreten ist oder die dafür erforderlichen technischen Mittel nicht mehr zur Verfügung stehen. Gründe dafür können sowohl eine politische als auch eine wirtschaftliche Instabilität des Landes sein.

Steuerliche Risiken:
Darunter versteht man die Gefahr, daß der Wert und die Erträge einer Wertpapieranlage durch die steuerlichen Belastungen beeinträchtigt oder gemindert werden. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben, z.B. Änderungen der Einkommens- und Vermögensbesteuerung, Risiko der Nichtbeachtung der Spekulationsfrist oder Risiko der Doppelbesteuerung bei Auslandsanlagen.

Währungsrisiko:
Ein Währungsrisiko besteht für den Anleger nur dann, wenn er eine Anlage in fremder Währung tätigt. Sinkt der ausländische Kurs im Vergleich zur eigenen Währung, können erhebliche Verluste auftreten
Dies gilt auch dann, wenn das ausländische Wertpapier an der deutschen Börse gehandelt wird. Durch die Einführung des Euro für Wertpapiere am 01.01.1999 gibt es kein Währungsrisiko mehr für Anlagen in den an der Währungsunion teilnehmenden Staaten.

Psychologische Risiken:
Die Börse ist nicht immer mit rationalen Argumenten zu erklären, denn sie ist vielmehr ein Markt, auf den die Emotionen und die Psychologie des Börsenpublikums großen Einfluß nimmt. Kursrelevante Fakten, die der allgemeinen Börsenstimmung widersprechen, werden oftmals ignoriert und die ökonomische Wirklichkeit spielt nur noch eine zweitrangige Rolle.
Das Risiko für Sie als Anleger besteht darin, daß es durch ein massenpsychologisches Verhalten des Börsenpublikums aufgrund von Hoffnungen, Ängsten oder Vermutungen zu übertriebenen Kursschwankungen kommen kann.

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