Das
Börsenfieber ist abgeklungen, die Anleger lecken ihre Wunden.
Nichtsdestotrotz zählen Börsencommunitys und Finanzportale
zu den meistbesuchten Seiten im Internet. Zwar haben (oder mussten)
einige Anbieter das Angebot auf ihren Seiten eingeschränkt,
oder die Seite gleich aus Geldmangel geschlossen. Doch geblieben
ist eine stolze Anzahl an namhaften Webseiten, unter denen der interessierte
Anleger wählen kann. Die Fülle des Angebots ist gewaltig
und schwer zu überschauen. Ferner kommt hinzu, dass die Anbieter
immer mehr Funktionen in ihre Seiten integrieren, wie Analysewerkzeuge,
Filter, und spezielle Informationsangebote.
Dabei scheint die Entwicklung von zwei großen Trends bestimmt:
es werden zum einen immer mehr Analysewerkzeuge sowie Finanzinstrumente
angeboten, wobei zum anderen die Zahl der Finanzseiten abnehmen
wird, da im Zuge des Wettbewerbs manche Konkurrenten auf der Strecke
bleiben.
Die
Portale, die von den Internetnutzern am meisten besucht werden,
sind nicht ohne Grund erfolgreich: häufig gibt es ein großes
Angebot an aktuellen Informationen, kombiniert mit raffinierten
Tools zur Suche und Analyse von Wertpapieren anhand bestimmter Kriterien.
Daneben ist die Übersichtlichkeit, die Navigierbarkeit und
die Ladegeschwindigkeit der einzelnen Unterseiten optimal auf die
Bedürfnisse der Besucher zugeschnitten.
Die Portale finanzieren sich meistens über Werbung, wobei Bannerwerbung
und Popup-Fenster dominieren. In letzter Zeit finden sich aber auch
immer mehr interaktive Werbeinstrumente, so zum Beispiel aufklappbare
Banner oder steuerbare Fenster.
Sieht
man sich an, welche Informationen Anleger am häufigsten abrufen,
so dominieren klar Anfragen nach Wertpapierkurse und Informationen
zu bestimmten Wertpapieren. Abrufmöglichkeiten für Wertpapierkurse
haben alle größeren Seiten im Angebot, wobei sog. Realtime-Kurse
(also Kurse in Echtzeit) - womöglich sogar noch im Push-Verfahren
(selbständige Aktualisierung) - nur noch von Online-Brokern
und -Banken zur Verfügung gestellt werden. Nur diese Betreiber
sind in der Lage, die Gebühren für solche Dienste zu finanzieren.
Die übrigen Seiten bieten Aktienkurse mit 15-minütiger
Verzögerung an, wobei es auch hier spezielle Zusatzangebote
gibt: so kann man bei Onvista.de
einen Einblick in das Orderbuch der Börse Berlin nehmen (wobei
man bedenken muß, dass dieser Börsenplatz sehr klein
ist, was Zweifel an diesem Nutzen hervorruft), und bei Maxblue.de
erhält man täglich 10 Echtzeit-Kurse. Erforderlich ist
in beiden Fällen eine vorherige Anmeldung.
Was Nachrichten zu einzelnen Wertpapieren angeht, so finden sich
bei allen größeren Seiten Abrufmöglichkeiten für
die gängigsten Nachrichten und Meldungen. Im Vorteil dabei
sind jedoch die Seiten von Medienhäusern wie z.B. Faz.net
, Ftd.de
(die Seiten der Financial Times Deutschland) oder Manager-magazin.de,
die oftmals eigene Onlineredaktionen betreiben, welche exklusiv
für die Internetseiten Berichte erstellen, un dies dabei mit
einem gewissen Anspruch. Für Informationen rund um das Geschehen
an den amerikanischen Börsen empfiehlt sich CBS.Marketwatch.com.
Einige Bankportale wiederum können exklusiv auf Researchmaterial
ihres Mutterhauses zurückgreifen, so z.B. bei Maxblue/ Deutsche
Bank. Allerdings stehen die Analysen dann oftmals erst mit einiger
Verzögerung zur Verfügung. Die anderen Anbieter greifen
meist auf Texte von Nachrichtenagenturen zurück, oder stellen
Informationsmaterial nur in gekürzter Form zur Verfügung.
Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung bieten auch die zahlreichen
Börsenforen oder Finanzchats wie z.B. bei Wallstreet-Online.de
oder Ariva.de,
in denen die neusten Informationen ausgetauscht werden. Dabei muß
natürlich im Hinterkopf behalten werde, dass die dort angeboten
Informationen unter Umständen zweifelhaften Ursprungs sind.
Eine gewisse Skepsis ist daher angebracht.
Bei der Analyse von Wertpapieren hat der Anleger in den meisten
Fällen Zugriff auf unterschiedlichste Filter und Tools, die
z.B. Indizes nach den Aktien mit dem größten Umsatz-
oder Gewinnwachstum durchsuchen oder Aktien mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis
kleiner als 10 auflisten. Diese Instrumente werden immer komplexer
und raffinierter. So ist auf der Seite Commerzbank.de
ein ausgefeiltes Tool zur Renditeberechnung von öffentlichen
Anleihen zu finden, und Consors.de
bietet ein sehr gutes allgemeines Analyseprogramm.
In
den letzten beiden Jahren ist - aufgrund der vergangenen Börsenentwicklung
- bei Anlegern ein steigendes Interesse an Informationen zu Investmentfonds
und Optionsscheinen bzw. Zertifikaten festzustellen. Bei den großen
Portalen werden auch solchermaßen geneigte Anleger fündig.
Onvista.de
hat beispielsweise für Exchange Traded Funds (börsengehandelte
Fonds) einen eigenen Bereich geschaffen. Allgemeine Informationen
rund um Fonds (z.B. Zusammensetzung oder Wertentwicklung) erhält
man auf den Seiten Fondsonline.de
oder Morningstarfonds.de.
Und wer sich über bestimmte Optionsscheine informieren möchte,
der findet bei Onvista.de
oder Euwax.de,
der Site der führenden Optionsschein-Börse in Stuttgart,
ein reichhaltiges Angebot an Informationen und Analyseinstrumente.
|