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             Moin, 
            nach 
              der Wiederwahl der Koalition und dem Abschluss des Koalitionsvertrages 
              der beiden regierenden Parteien SPD und Grüne sollte die nötige 
              politische Ruhe für eine Jahresendrallye gelegt sein. Sollte 
              man meinen. Doch die große Politik wird nicht im Inland gemacht, 
              sondern im Ausland. Genauer gesagt in den Vereinigten Staaten von 
              Amerika. 
            Nach 
              dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem kapitalistischen Resozialisierungskurs, 
              den die Völkergemeinschaft, genauer gesagt die USA mit den 
              ihnen nahestehenden Organisationen WTO und IWF, dem einstigen und 
              einzigen amerikanischen Gegenpart Russland aufoktroiert hat, sind 
              sich die Wirtschafts-, wie auch Sozialwissenschaftler weltweit einig, 
              dass die Vereinigten Staaten, auch oder gerade weil unter einem 
              Präsidenten George W. Bush, die einzige noch verbliebene Weltsupermacht 
              sind. Während man vielerorts nach der Jahrstausendwende mit 
              einem Jahrhundert des Friedens rechnete, lebt man nun, Usama bin 
              Ladin oder dem CIA sei Dank, in einer Welt, die auch durch den neuen 
              Anschlag auf Zivilisten in Bali, noch unsicherer geworden ist. Nach 
              dem für die gesamte Weltbevölkerung einscheidenden Erlebnis 
              des 11. Septembers 2001 wurden zwar die Worte Sicherheit und Freiheit 
              immer wieder in den Mund genommen, aber wer sich in der Marktsystemtheorie 
              ein wenig auskennt, wird schon festgestellt haben, dass beides gleichzeitig 
              nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist. 
            Was 
              will der eigentlich von uns, werden Sie als Leser jetzt denken. 
              Hier geht's doch um Wirtschaft, Börse, Aktien, Reichtum..... 
              Richtig. Aber nur mit einem normativ-kulturellen und politisch-institutionell 
              ausreichend definierten Rahmensystem hat das Wirtschaftssystem die 
              Möglichkeit seine Komplexität zu erhöhen und damit 
              selektionsresistenter zu werden, d.h. auf Einflüsse aus der 
              unmittelbaren Umwelt schneller und besser, d.h mit geeigneten Mitteln 
              zu reagieren. Beim Fall "Enron" hieß das: neue Gesetze 
              und die Schlagwörter "Corporate Governance".  
            Wenn 
              ein Politiker allerdings, der früher Minderheitsanteile an 
              den Texas Rangers besaß, mehrere Unternehmen in Richtung Ruin 
              trieb, Alkoholiker war, sich für neoliberal hält und dennoch 
              Gesetze so verändert, dass es ihm ein leichtes ist, Grundstücksenteignungen 
              zum eigenen Vorteil durchzusetzen, dann ist etwas faul im Staate 
              Dänemark. Es geht hier nicht um Silvio Berlusconi, sondern 
              um George W. Bush. Unter dessen Vater wurde schon einmal ein Krieg 
              geführt, nur um von den innenpolitischen wirtschaftlichen Schwierigkeiten 
              abzulenken. Natürlich ist das mit dem Krieg so eine Sache. 
              Von einem Krieg profitieren gar viele. Die Medien und die Rüstungsindustrie 
              zu aller erst. Ist der Krieg erfolgreich, was naturgemäß 
              - ähnlich wie beim Wort Terrorist - Definitionssache ist, hilft 
              es normalerweise dem Politiker wiedergewählt zu werden, also 
              im Endeffekt seine Macht zu erhalten. Während man in Deutschland 
              nach Scharping, Özdemir und Hunzinger ein Offenlegen der Lobbyismustätigkeit 
              und der damit verbundenen Interessenkonflikte fordert, gilt dies 
              in Amerika bereits als vollzogen. Dort hält man es für 
              normal, dass beispielsweise Microsoft, nicht nur die Demokraten, 
              sondern auch die Republikaner im Wahlkampf unterstützt. Warum 
              denn auch nicht? Schadens kann es auf jeden Fall nicht. Und wohin 
              sollte der Softwareriese sonst seine Monopolmilliarden investieren? 
              In Produktverbesserungen??? Hört sich doch alles nicht so schlimm 
              an? Stimmt auch wieder. Also weiter im Text. 
            George 
              W. Bush, der zwar, wie mehrere Biografen festgestellt haben, ein 
              Wahnsinns-Namensgedächtnis besitzen soll, in der Allgemeinbildung 
              aber bisweilen schon einmal arge Diskrepanzen vorzuweisen hat, ist, 
              man erinnert sich noch dunkel, nur Präsident der USA geworden, 
              weil in einem gewissen Sonnenstaat namens Florida nicht alle Wählerstimmen 
              ausgezählt wurden, auf Geheiß des dortigen Gouverneurs. 
              Dieser heißt Jeb Bush. Na, ist das vielleicht der Bruder jenes 
              Präsidentschaftskandidaten George W. Bush? Richtig! Interessiert 
              es jemanden: Nein. Es sollte aber. Gehen die Pläne der Bush-Administration 
              auf und wird ein Irak-Krieg im nächsten Jahr (Start mit hoher 
              Wahrscheinlichkeit im Februar) "durchgezogen", bleibt 
              die Weltwirtschaft auf der Strecke. Und während jeder Amerikaner 
              bisher 70.000 US-Dollar Verlust an den Börsen eingefahren hat 
              (JEDER), war das dann wohl nur die Spitze des Eisbergs. Bereits 
              heute warnen Ökonomen weltweit vor einem solchen kriegerischen 
              Präventivschlag der Amerikaner bzw. der Bush-Regierung und 
              ihrer kriegstreiberischen Kräfte Cheney, Rumsfeld, Rice, Wolfowitz 
              - um nur einige zu nennen. Das Pulverfass Naher Osten, sowieso schon 
              arg in Mitleidenschaft gezogen, durch den Ex-General und Israeli 
              Scharon, der hin und wieder ebenfalls als Kriegstreiber und Mörder 
              bezeichnet wird und dessen Stab, sowie den immer wieder aufkeimenden 
              Kaschmir-Konflikt zwischen Pakistan und Indien, könnte dann 
              explodieren mit unabsehbaren Folgen. Während Indien, Pakistan 
              und vor allem Israel über Atomwaffen verfügen, soll der 
              Irak gerade wegen seiner Massenvernichtungsmittel "präventiv 
              demokratisiert" werden. 
            Nun 
              kann man zum Thema Saddam Hussein stehen wie man will. Die Scheinheiligkeit 
              jedoch, mit der Amerika in den Krieg ziehen will, schreit gen Himmel. 
              Erst besorgt man Saddam Hussein Daten und Informationen zum Bau 
              von biologischen Waffen, gibt im Lagepläne und baut ihn auf 
              bzw. unterstützt ihn im Kampf gegen Ajatollah Chomeini, fördert 
              seinen Einmarsch in Kuwait, indem man ihm grünes Licht für 
              eine solche Aktion gibt, nur um den Irak dann zu bombardieren, Flugverbotszonen 
              einzurichten und die Bevölkerung dafür bezahlen zu lassen, 
              dass sie einen Führer namens Saddam Hussein loyal gegenüberstehen. 
              Mittlerweile hat sich zum Glück die Meinung immer mehr durchgesetzt, 
              dass dieses Verhalten der Amerikaner und ihres Schoßhündchens 
              Großbritanniens unter dem Deckmantel des Krieges gegen den 
              Terror ein Krieg um die weltweiten Rohstoffressourcen darstellen. 
              Der Irak ist hier nur ein Schauplatz unter vielen. Nach dem Irak 
              kommt der Iran an die Reihe, da er es wagt den amerikanischen und 
              britischen Ölkonzernen am Kaspischen Meer Paroli zu bieten. 
              Das Beispiel Afrika stellt hier im großen globalen Ressourcenwettstreit 
              das größte Verbrechen an der Menschlichkeit dar, wird 
              allerdings dank der gleichgeschalteten und immer unkritischeren 
              Medien kaum beachtet.  
            Hier 
              schließt sich jetzt der Kreis: 
              Der Ölmann George Bush, wirklich durch Öl reich geworden 
              und mit Verbindungen zu einem gewissen Saudi bin Ladin (nachzulesen 
              in James Hatfields Buch: "Das Bush-Imperium") und dessen 
              Sohn George W. Bush, reich geworden durch Swaps und, wie gemunkelt 
              wird, Insiderhandel, stehen beide auf Kriegsfuß mit dem Irak. 
              Die amerikanische Bevölkerung steht neuerdings wiederum auf 
              Kriegsfuß mit der Bush-Regierung, da die Wirtschaft nicht 
              nur lahmt, sondern schon seit Monaten quasi tot ist. Die Wiederwahl 
              Bushs ist mehr als gefährdet. Eine ehemalige Justizministerin 
              verwies hier in einem "von ihr nie so gesagten" Vergleich 
              auf die Parallelen zu einem Österreicher. Dieser hatte auch 
              schon von inneren Schwierigkeiten abgelenkt, indem er außenpolitisch 
              "rangeklotzt" hat. Allerdings könnte sich das Handeln 
              von Bush gegenüber dem Irak als Bumerang erweisen. Nicht nur 
              im Irak, sondern auch in Amerika selbst und in Europa. Während 
              die Amerikaner nur schnell das Übel Hussein beseitigen wollen, 
              sollen die Europäer den Wiederaufbau des Irak übernehmen. 
              Wie in Afghanistan oder im Kosovo bzw. in Palästina, wo in 
              erster Linie, die Deutschen zahlen mussten dafür, dass die 
              Amerikaner die sogenannte Drecksarbeit vor Ort erledigt haben. Das 
              Problem Irak ist damit nicht gelöst. Vom Krieg gegen den Terror 
              und der vollständigen Beseitigung eben diesen Terrors wird 
              man nach einem Irakkrieg weiter entfernt sein, als die Nasdaq von 
              4500 Punkten. Ein Irakkrieg würde die ohnehin schon vorhandene 
              Rezession noch verstärken. Da wir in einer globalisierten Welt 
              leben, wo sich die europäischen und asiatischen Börsen 
              schon krank melden, wenn die amerikanische Börse nur leise 
              hüstelt, käme ein solches Szenario dem Ende gleich. Bereits 
              jetzt gilt die Krise der Weltwirtschaft als stärkste seit mehr 
              als 20 Jahren. Das Jahr 1929 will ich mal nur so im Raum stehen 
              lassen. 
            Noch 
              ist es nicht zu spät (dieser Satz lässt einen frösteln, 
              oder?). Aber für einen Aufschwung müssen Reformen nicht 
              nur im wirtschaftlichen Bereich, sondern vor allem im rechtlichen 
              und kulturellen Sektor her. Wenn sich die Welt nicht zurück 
              in die Steinzeit bomben will, muss etwas getan werden. Manche schlagen 
              ein neues Bretton-Woods vor um der anhaltenden weltweiten Finanzkrise 
              Herr zu werden. Allein die Gedanken zu etwas Neuem bzw. hier etwas 
              Altem zu lenken und über Ideen für etwaige Lösungen 
              nachzudenken, hilft schon. Stillstand bedeutet Rückschritt. 
              Den Menschen in den Industrieländern scheint der Ernst der 
              Lage noch nicht ganz klar zu sein. Aber auch die Argentinier dachten 
              einmal so. Das Problem ist jedoch diesmal, dass man nicht ein einzelnes, 
              sondern ein vielschichtiges, ineinander verzweigtes Problem hat. 
              Lösen kann man das nur gemeinsam: Wenn die Bereitschaft dafür 
              da ist, dürften die Börsen auch wieder zulegen, allerdings 
              kann das durchaus noch geraume Zeit dauern. Bis zur Abwahl Bushs 
              im Jahr 2004...  
            Ciao, 
              Euer Campi 
                
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