| Moin, Großbritanniens 
              Premier Blair besuchte jüngst seinen Waffen- und Gesinnungsbruder 
              George W. Bush in Amerika. Nichts Besonderes mag man da denken. 
              Das machen doch alle politischen Repräsentanten weltweit. Der 
              besucht den und wieder ein anderer fliegt halt mal zu jenem zur 
              Stippvisite. Bei Blairs Besuch jedoch kann man mehr vermuten, als 
              in den Medien offenbart wird. Blair sprach nämlich vor dem 
              US-Kongress. Der letzte ausländische Politiker, dem dieses 
              Vergnügen zu Teil wurde, war ebenfalls Brite. Allerdings handelte 
              es sich um eine Sie (auch wenn sie nicht so ausgesehen haben mag). 
              Und politisch, möchte man meinen, befinden sich Blair und die 
              angesprochene Maggie Thatcher so wenig auf einer Wellenlänge, 
              wie Bundeskanzler Schröder und ihr CDU-Gegenpart Angie Merkel. 
              Doch der erste Blick täuscht. Sowohl bei Schröder und 
              Merkel, als auch bei Thatcher und Blair. Auch der Unterschied zwischen 
              Clinton und Bush ist nicht so gravierend, wie man auf den ersten 
              Blick vermuten mag. Allen gemein ist die Gier nach Macht und Stärke. 
              Alle streben gen politischer Mitte. Egal ob dieses Streben nun als 
              "mitfühlender Konservatismus" in Amerika, als "Neue 
              Mitte" in Deutschland oder als "New Labour" in Großbritannien 
              verkauft wird. Die Macht vereint sie alle. Und ein zweiter gemeinsamer 
              Punkt: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Oder weswegen 
              reist der grüne Außenminister Fischer nach Amerika und 
              spricht mit Vize-Präsident Dick Cheney? Warum fordert Merkel 
              eine Steuersenkung und als sie auf der Tagesordnung steht, wird 
              sie dann nieder gemacht? Und so weiter...... Aber 
              zurück zu Blair und Bush. Sie haben dieselbe Größe, 
              wobei hier nicht die politische, sondern die reine Körperlänge 
              gemeint ist und ihr Horizont scheint ebenso gleich-beschränkt 
              zu sein. Da stellt sich ein Tony Blair vor den amerikanischen Kongress, 
              zum Glück übertragen ja die meisten Medien die Rede live 
              und wenn doch nicht, dann wenigstens die wichtigsten Passagen in 
              den Nachrichten, und lobt sein amerikanischen Pendant für seinen 
              "großartigen Charakter". Nun stellt sich dem normalen 
              Beobachter, der eigentlich nur rein zufällig zu n-tv gezappt 
              hat, wo die Rede übertragen wurde, die Frage, ist das der berühmte 
              britische, schwarze Humor oder doch Schmierentheater auf höchster 
              Ebene? Im Gegenzug stellt sich dann George W. Bush vors Mikro und 
              bedankt sich bei Blair für seine "uneingeschränkte 
              Hilfsbereitschaft". Lobhudelei und Selbstbeweihräucherung, 
              wie man sie in der derzeitigen weltpolitischen bzw. weltwirtschaftlichen 
              Lage nicht erwartet hätte. Blair steht ebenso zu dem Angriff 
              auf den Irak, wie G. W. Bush. Auch wenn die den Krieg begründenden 
              Fakten verdreht wurden oder es gar keine gegeben hat, stellt Blair 
              klar, dass es doch positiv sei, dass ein Diktator der übelsten 
              Sorte, wie Saddam Hussein endlich von der politischen Oberfläche 
              verschwunden sei. Da müsse es doch erlaubt sein, ein wenig 
              zu lügen - ach nein, man habe ja nur die Wahrheit etwas verdreht, 
              wenn überhaupt. Dabei betont er noch einmal, wer ihn entmachtet 
              hat, die angloamerikanische Allianz. Vielen Dank! Genau 
              das scheinen gerade viele Iraker mittlerweile nicht mehr zu denken. 
              Warnten bereits weit vor einem möglichen Irak-Krieg Nahost-Experten 
              wie Scholl-Latour vor den Folgen eines solchen präventiven 
              Eingreifens der Anglo-Amerikaner, sehen sich deren Soldaten nun 
              mit selbigen konfrontiert. Statistisch betrachtet, werden die Soldaten 
              der Allianz, zumeist jedoch die amerikanischen GIs, die wie bereits 
              hier an anderer Stelle festgestellt worden ist, alles andere als 
              überbezahlt sind, geschweige denn Gefahrenzulage beantragen 
              können, 12 Mal am Tag angegriffen. Diesmal sind es auch nicht 
              die eigenen Truppen, die versehentlich mal eine Bombe auf ihre Kameraden 
              abwerfen, sondern Heckenschützen, Selbstmordattentäter 
              und wie neuerdings vom US-Oberbefehlshaber behauptet wird, Guerilla-Kämpfer. 
              Ich wette mit Ihnen, dass es nicht lange dauern wird und aus den 
              Guerilla-Kämpfern werden Terroristen, die die amerikanische 
              Freiheit in höchstem Maße bedrohen. Denn man stelle sich 
              nur vor, dass da ein oder zwei Ex-Gefolgsleute Saddam Husseins dabei 
              sind, die noch über die Uran-Kauf-Verbindungen zum Niger verfügen... 
              Kaum 
              auszudenken, wenn die Guerilla-Kämpfer, Entschuldigung: Terroristen, 
              dann plötzlich an atomwaffenfähiges Material kommen würden. 
              Oh Graus. Ich wette auch, dass wenn es so weiter geht und nahezu 
              täglich weitere amerikanische GIs im Irak sterben müssen, 
              der Schrei nach einem Eingreifen der UN dieses Mal nicht aus Europa 
              kommt, sondern direkt aus Washington. Erst bomben, dann das Aufräumen 
              der internationalen Gemeinschaft überlassen, siehe Afghanistan. 
              Wie heißt es doch so schön: Wer aus den Fehlern der Vergangenheit 
              nicht lernt, ist verdammt sie zu wiederholen. So in etwa...... Was 
              den beiden friedenbringenden Kriegstreibern zu Gute kommen könnte, 
              ist die Tatsache, dass die Aufmerksamkeit der weltweiten Bevölkerung 
              durch die andauernde Medienpräsenz des Themas Irak und Irak-Krieg 
              nachgelassen hat. Man hört in etwa folgendes: "... Soldat...getötet. 
              Erneut...Irak." Und schon zappt man weg. Nur nicht schon wieder 
              dieses leidige Thema. Aber, wenn es mir schon so geht, was machen 
              dann erst die Amerikaner? Ihre Landsleute werden getötet und 
              dieses Mal nicht von drogensüchtigen, schwarzen Amerikanern 
              in irgendwelchen Vorstadtvierteln in der Heimat, sondern von Irakern, 
              im Ausland, in einem Krieg, den eigentlich nur ein paar Leute an 
              der politischen Spitze ihres Landes wollten und der deshalb seit 
              langer Zeit vorbereitet und geplant wurde. Genau dieselben Leute, 
              die sich jetzt hinstellen und alles schön reden. Ein Glück, 
              dass der Weltfrieden in Gefahr ist. Schließlich kann man ja 
              von seinem Land behaupten, dass es das friedliebendste Land der 
              Welt ist. Gegen Amerika und Großbritannien ist selbst Deutschland 
              in dieser Hinsicht nur ein kleiner Fisch. Folgendes 
              soll als Beweis dienen. Es stammt aus dem Buch von Mathias Bröckers: 
              Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse 
              des 11. 9. Ein weiteres Tabuthema. Bereits im Vorwort dazu steht 
              eine Bush-Aussage vom 10. 11. 2001:  "Wir 
              müssen die Wahrheit über den Terror aussprechen. Lasst 
              uns niemals frevelhafte Verschwörungstheorien im Zusammenhang 
              mit dem 11. September tolerieren, boshafte Lügen, die bezwecken, 
              die Schuld von den Terroristen selbst abzulenken, weg von den Schuldigen." 
               Bush 
              sagte dies zur UN-Vollversammlung. Jetzt mag man zu Verschwörungstheorien 
              stehen wie man will. Fakt ist, dass Bush nur durch familiäres 
              Geld und Verbindungen (Stichwort: Yale und Skull&Bones-Geheimbund) 
              an die politische Macht gelangte und ebenso Fakt ist, dass der Bush-Clan 
              mit dem Bin Ladin-Clan geschäftliche Beziehungen führte 
              und wahrscheinlich noch immer führt und gleichermaßen 
              Fakt ist, dass sowohl Saddam Hussein, als auch Usama Bin Ladin ehemals 
              vom CIA gefördert worden sind. Aber das nur am Rande. Die Empfehlung 
              geht natürlich dahin, das Buch von M. Bröckers zu lesen. 
              Dann kann man sich seine eigenen Gedanken machen. Aber 
              zurück zum "Friedens-Beweis". Die überaus bekannte 
              indische Schriftstellerin Arundhati Roy (u.a. Der Gott der kleinen 
              Dinge) schrieb am 23. 10. 2001 (also noch vor dem zweiten 
              Irakkrieg) im britischen "Guardian" zum Thema "Friedliebend": 
                
              Im 
                selben Atemzug, mit dem er die Luftangriffe ankündigte, erklärte 
                Präsident George W. Bush: "Wir sind eine friedliebende 
                Nation." Und Tony Blair, der populärste Botschafter 
                der USA (der daneben auch noch das Amt des britischen Premierministers 
                bekleidet), plapperte ihm nach: "Wir sind ein friedliebendes 
                Volk." Nun wissen wir es also. Schweine sind Pferde. Mädchen 
                sind Jungen. Krieg ist Frieden.In einer Rede, die er wenige Tage später in der FBI-Zentrale 
                hielt, sagte Bush: "Dies ist unsere Stunde. Es ist die Stunde 
                der Vereinigten Staaten von Amerika. Der freiheitlichsten Nation 
                der Welt. Einer Nation, aufgebaut auf den fundamentalen Werten, 
                die Hass zurückweisen, Gewalt zurückweisen, Mörder 
                zurückweisen und das Böse zurückweisen. Wir werden 
                nicht erlahmen."
 Hier 
              könnte man bereits auf den enormen Gebrauch der Todesstrafe 
              in den USA oder die unmenschliche, ja menschenrechtsverachtende 
              Behandlung der Gefangenen auf Guantanamo Bay hinweisen oder auch 
              die Absage an einen Internationalen Gerichtshof anbringen. Von der 
              letzten Präsidentschaftswahl will ich gar nicht erst wieder 
              anfangen. Schon allein diese paar harten Fakten reichen aus, um 
              George W. Bush als Lügner zu enttarnen. Aber Arundhati Roy 
              führt weiter aus:  
              "Hier 
                eine Liste der Länder, mit der Amerika seit dem Zweiten Weltkrieg 
                Krieg geführt und die es bombardiert hat:- China (1945-46, 1950-53),
 - Korea (1950-53),
 - Guatemala (1954, 1967-69),
 - Indonesien (1958),
 - Kuba (1959-60),
 - Belgisch Kongo (1964),
 - Peru (1965),
 - Laos (1964-73),
 - Vietnam (1961-73),
 - Kambodscha (1969-70),
 - Grenada (1983),
 - Libyen (1986),
 - El Salvador (80er Jahre),
 - Nicaragua (80er Jahre),
 - Panama (1989),
 - Irak (1991-99),
 - Bosnien (1995),
 - Sudan (1998),
 - Jugoslawien (1999).
 Und jetzt Afghanistan. Gewiss erlahmt sie nicht - diese freiheitsliebendste 
                aller Nationen."
 A. 
              Roy hat Recht behalten, wie der jüngste Irak-Krieg gezeigt 
              hat. Nachzulesen auf Seite 151 in M. Bröckers Buch. Nun bilden 
              Sie sich eine eigene Meinung über die beiden Staatschefs Blair 
              und Bush. Ciao,Euer Campi
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