Man
unterscheidet 2 Grundtypen von Investmentfonds:
Bei
den sog. geschlossenen Fonds legt die Fondsgesellschaft eine
bestimmte Anlagesumme fest, für die sie einmalig eine bestimmte
Anzahl von Anteilen herausgibt. Ist diese Summe erreicht, werden
keine weiteren Anteile mehr ausgegeben und der Fonds wird geschlossen.
Ausgegebene Anteile müssen von der Gesellschaft nicht zurückgenommen
werden, können aber über die Börse an einen Dritten
verkauft werden.
Bei
den offenen Fonds (open-end-funds) gibt es keine festgelegte
Zahl von Anteilen, d.h. die Gesellschaft kann jederzeit neue Anteile
ausgeben. Außerdem ist sie verpflichtet, ausgegebene Anteile
zum jeweiligen Rücknahmepreis zurückzukaufen. Dadurch
haben Sie als Anleger den Vorteil, daß der Verkauf Ihrer Anteilscheine
jederzeit gewährleistet ist.
[In
Deutschland werden nach dem Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften
(KAGG) nur offene Fonds als Investmentfonds definiert!]
Unterscheidung
nach der Art der angelegten Vermögenswerte:
- Rentenfonds
Ein Rentenfonds besteht aus fest- oder variabel verzinslichen
Wertpapieren. Je nach Risikostruktur des Fonds kann das Inventar
nur aus Rentenwerten mit hoher Bonität bestehen, oder aber
auch nur aus hochriskante Papiere mit dem Risiko des Totalverlustes
und der Chance auf überdurchschnittliche Renditen.
- Aktienfonds
In
einen reinen Aktienfonds wird ausschließlich in Aktien als
Vermögenswerte investiert. Die Palette angebotener Aktienfonds
reicht von weltweit anlegenden Fonds, die die anzulegenden Gelder
weltweit streuen, über Regionen- und Länderfonds, die
ausschließlich in Aktien einer bestimmten Region (z.B. Europa,
Amerika) oder eines bestimmten Landes (z.B. China) investieren,
hin zu sogenannte Branchenfonds, deren Aktien nur aus einer bestimmten
Branche wie der Internet-, Telekommunikations- oder Pharmatechnologiebranche
stammen.
- Mischfonds
Diese Fonds investieren nicht ausschließlich in eine Anlageform.
Sie können ihre Anlagen gemäß den Fondsstrukturvorgaben
in verschiedene Anlageformen aufteilen, meistens nach einer bestimmten
Quote (z.B. 30% Renten, 70% Aktien oder höchstens 60% Aktien).
Es ist in Deutschland mittlerweile sogar möglich, dass bestimmte
Arten von Mischfonds auch in Immobilien investieren.
- Immobilienfonds
Investiert
wird in überwiegend gewerblich genutzte Grundstücke
und Gebäude (z.B. Einkaufszentren). Private Objekte werden
deshalb nicht gerne genommen, da hierbei der Vermietungsstand
oftmals ungesichert ist. Ein Teil des Fondsvermögens bleibt
jedoch liquide, um Zahlungsverpflichtungen und Rückkäufe
von Anteilscheinen sicherzustellen.
- Geldmarktfonds
Investiert
wird in Termingelder und Geldmarktpapiere, also fest- oder variabelverzinsliche
Wertpapiere mit einem maximalen Anlagehorizont von 12 Monaten.
- Dachfonds
Eine
Fondsart, die in Deutschland erst seit 1998 existiert und sich
dadurch auszeichnet, dass es sich hierbei praktisch um einen "Fonds
im Fonds" handelt. Das heißt, die Fondsgesellschaft
investiert in verschieden Einzelfonds, um für eine noch größere
Risikostreuung zu sorgen.
Thesaurierende
und ausschüttende Investmentfonds:
Die
meisten in Deutschland vertriebenen Fonds sind Ausschüttungsfonds,
d.h. sie schütten üblicherweise ein Mal pro Jahr ihre
Gewinnbeteiligung an die Anleger aus. Der Anteilspreis des Fonds
vermindert sich am Tag der Ausschüttung um diesen Betrag.
Oftmals
gewähren Fondsgesellschaften den Anlegern eine Art "Wiederanlagerabatt",
wenn der ausgeschüttete Betrag innerhalb eines bestimmten Zeitraums
wieder im Fonds angelegt wird.
Bei
den thesaurierenden Fonds - auch als akkumulierende Fonds
bezeichnet - dagegen, werden die Erträge nicht ausgeschüttet,
sondern direkt von der Fondsgesellschaft wieder im Fonds angelegt.
Classic-
und Tradingfonds:
Bei
einem Fonds mit Ausgabeaufschlag veröffentlicht die
Fondsgesellschaft zwei Kurse: den Ausgabepreis und den Rücknahmepreis.
Der Ausgabepreis ist um einen bestimmten Ausgabeaufschlag (bei Aktienfonds
ca. 5%, bei Rentenfonds ca. 3%) teurer, welcher allerdings nur einmalig
beim Kauf anfällt.
Dieser sogenannte "Classic-Fonds" ist ideal für eine
langfristige Geldanlage, als kurzfristige Anlage eignet er sich
jedoch kaum, da die Kosten im Vergleich zu einem Fonds ohne Ausgabeaufschlag
in den ersten Jahren wesentlich höher sind.
Bei
einem Fonds ohne Ausgabeaufschlag (sog. Trading-Fonds oder
No-Load-Fonds) gibt es keinen Ausgabeaufschlag. Statt dessen wird
hierbei eine monatliche Vertriebsprovision erhoben, die allerdings
nur wenige Promille beträgt und welche direkt, für Sie
nicht erkennbar, aus dem Fondsvermögen entnommen wird.
Dieser Fondstyp eignet sich vor allem für kurzfristig orientierte
Anleger, da die Kosten in den ersten paar Jahren günstiger
sind, als bei einem Fonds mit Ausgabeaufschlag.
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