Vermögensplanung
Nach
langen Ausbildungszeiten zeigt sich jetzt der berufliche Erfolg.
Wenn auch die Einstiegsgehälter vielleicht nicht überragend
hoch sind, so ist doch in den meisten Fällen jetzt mehr Geld
vorhanden als jemals zuvor. Und Gehaltssteigerungen sind nach Einarbeitungsphasen
zu erwarten. Es lässt sich alles positiv an. Aber wieder einmal
sind die Wünsche größer geworden, das Geld will
demnach auch jetzt sinnvoll verwendet werden.
Wenden
wir uns wie gehabt zunächst der Frage zu, wie und wofür
gespart werden kann.
Zum
einen brauchen wir immer noch einen kurzfristigen Topf, der
unerwartete Reparaturen, Arztrechnungen etc. auffangen kann. Da
sich die Einkommensverhältnisse geändert haben, muß
hier nachgebessert werden. Es sollten ungefähr 3 Monatsgehälter
in diesem Topf zu liegen kommen. Natürlich kann und sollte
dieser Topf langsam bespart werden. Die Sparrate muß lediglich
so hoch sein, dass eventuelle Entnahmen ausgeglichen werden. Wie
viel Geld tatsächlich in diesen Topf verbracht werden, ist
von vielen Faktoren abhängig. Selbständige müssen
zeitweilige Geschäftsflauten überbrücken können,
so dass der Liquiditätstopf vielleicht ein halbes Jahr reichen
muß. Regelmäßige Check-ups sorgen dafür, dass
nicht zuviel Geld in der Liquiditätsreserve gebunden ist, denn
wir haben ja noch mehr vor.
Soll
es die eigene Immobilie sein? Ich nehme dieses Beispiel stellvertretend
für alle finanziell großen Vorhaben. Ich brauche zunächst
Eigenkapital. Wenn ich nicht damit rechnen kann, dass mir
die Verwandtschaft ausreichend Mittel zur Verfügung stellt,
bleibt mir nur das Sparen. Ich muß mir nun über den Zeitpunkt
des Hausbaus Gedanken machen. Eine hohe Aktienquote ist für
die Ansparung von Eigenkapital nicht empfehlenswert, da der Baubeginn
der eigenen vier Wände nicht mehr in all zu weiter Ferne liegen
wird, und Aktien hohen Schwankungen unterliegen können. Rentenpapiere
sind hier eine sichere Alternative zu den Aktien. Überschlagsweise
berechne ich jetzt die Baukosten des Hauses, nehme davon 20% und
habe dann die Höhe meines notwendigen Eigenkapitals als ungefähren
Richtwert. Dann dividiere ich durch die Monate, die mir bis zum
Baubeginn bleiben und ich habe meine monatliche Sparrate. Liegt
das Bauvorhaben etwas weiter in der Zukunft, arbeitet der Zinseszinseffekt
ein wenig für mich und die Sparrate sinkt leicht. Wenn ich
es schaffe, bis zum Baubeginn die Sparraten für das Eigenkapital
aufzubringen, ohne dass es größere Schwierigkeiten gibt,
habe ich die erste Bewährungsphase bestanden. Werden Bausparverträge
sinnvoll einbezogen, machen sie Sinn. Die Darlehen werden bei Bausparverträgen
relativ schnell zurückgeführt. Dadurch erspare ich mir
Zinsen. Auf der anderen Seite binde ich viele liquide Mittel, mit
denen ich andere Ziele, vor allem langfristige, in Angriff nehmen
könnte. Ein Haus nur mit Bausparverträgen zu finanzieren,
stellt sich für mich als wirtschaftlich kaum machbar dar. Also
wäre da noch das Darlehen von der Bank. Gretchenfrage ist nun,
ob ein oder zwei Prozent Tilgung. Da im Moment die Kreditzinsen
niedrig sind, sollte es zumindest den Gedanken an zwei Prozent wert
sein. Ich habe damit eine Stellschraube, wenn nach Ablauf der Zinsbindung
der Hypothekenzins höher ist als heute. Dann kann die Tilgung
auf ein Prozent zurückgefahren werden, die Belastung hält
sich eher die Waage, die Finanzierung steht insgesamt sicherer da.
Will ich erst in 5 oder 10 Jahren bauen, kann ich nicht nur mit
dem Sparen für das Eigenkapital anfangen sondern auch schon
mit der Tilgung. Wie? Indem ich einen Spartopf eröffne, und
monatlich die Tilgung dort einfließen lasse. Dieser Topf wird
später als Sicherheit an die finanzierende Bank abgetreten.
Ist der Topf voll, wird das Darlehen an die Bank zurückgeführt.
Dadurch können sich Zinsersparnisse (für den späteren
Kredit) ergeben, die beträchtlich sein können. Ein guter
Berater wird alle vorhandenen Resourcen sinnvoll einplanen, die
Risikofreudigkeit der Bauherren berücksichtigen. Dadurch dürfte
eigentlich keine Finanzierung der anderen gleichen. Es gibt eben
mehr zu berücksichtigen als nur den Zins, der ja z.B. effektiv
oder nominal sein kann, ein guter Zins kann durch eine niedrige
Beleihungsgrenze bedingt sein, so dass das Eigenkapital nicht ausreicht,
die Zinsbindungen müssen sinnvoll gewählt werden usw.
Welche Sparmöglichkeiten es gibt und welche sich am besten
eigenen, muß in der jeweiligen Situation entschieden werden.
Möglich sind bspw. Kapitallebensversicherungen.
Da
ich mein Haus nicht in 30 Jahren verkaufen will, um meinen Lebensunterhalt
bestreiten zu können, brauche ich eine solide Altersvorsorge,
um nicht zuletzt mein Haus zu erhalten, das in 30 Jahren ja eben
30 Jahre alt ist. Über die ungefähre Höhe des Vermögensturms
zu Beginn des Ruhestands habe ich ja schon etwas gesagt. An dieser
Stelle will ich kurz auf die Rentensysteme eingehen. Gut hat es
der, der beim Staat ist. Die Rente ist wohl wirklich sicher. Jedenfalls
solange, wie der Staat ausreichend Steuereinnahmen hat.
Wer in der BfA, Bundesversicherungsanstalt für Angestellte,
rentenversichert ist, hat offengesagt schlechte Karten. Man denke
sich die Altersvorsorge so, dass jeder heute Rentenbeiträge
zahlt. Diese werden aber nicht für den Beitragszahler aufgehoben,
angelegt, verwaltet, nein, das Geld wird sofort ausgegeben. Dieses
System heißt Umlageverfahren. Riskieren wir einen Blick in
die Zukunft. In 30 Jahren wird sich die Alterspyramide gedreht haben.
Es werden immer weniger Beitragszahler für die Renten von immer
mehr Pensionären aufkommen müssen. Und diese Rentner werden
noch dazu immer länger leben. Das ist für den einzelnen
zu begrüßen, dem Rentensystem wird dies einen sehr herben
Schlag versetzen. Zwei Möglichkeiten gibt es. Zum einen werden
die Rentenbeiträge weiter steigen, trotz Riesterförderung.
Zum anderen werden die Renten drastisch sinken, so dass der Staat
lediglich eine Grundversorgung sicherstellen können wird. Wo
heute kein Geld reinkommt, kann heute auch kein Geld verteilt werden.
Daher ist es für jeden einzelnen wichtig, sich neben der staatlichen
Rente und einer eventuellen betrieblichen Altersvorsorge eine private
Rente aufzubauen. Hier hilft wieder die lange Laufzeit. Bei ungefähr
30 Jahren bis zum Ruhestand kann ich zum einen eine hohe Aktienquote
wählen, zum anderen schlägt der Zinseszinseffekt ordentlich
zu, so dass sich meine nötige Sparrate in Grenzen hält.
Wichtig ist, dass man anfängt und nicht vor lauter Schreck
der großen Aufgabe wegen alles sein lässt. Eine optimale
Finanzplanung erfasst alle Ziele gleichzeitig und gibt den langfristigen,
großen Vorhaben den Raum, den sie nun einmal brauchen. Wird
zunächst unter Aufbietung aller finanzieller Mittel das Häuschen
abbezahlt, ist es danach für die private Altersvorsorge zu
spät. Jetzt muß mit allem gleichzeitig angefangen werden,
wenn vielleicht auch immer noch Stück für Stück.
Wie
kann man nun sparen?
Für
den kurzfristigen Bereich empfehlen sich Rentenpapiere mit
kurzen Restlaufzeiten. Möglich sind auch hier Einzelwerte oder
Fonds. Die Papiere müssen keine Überflieger sein. Dauerhaft
im oberen Drittel reicht völlig aus. Den Zinseszins kann man
getrost vernachlässigen.
Im Mittelfristbereich können und sollten schon ein paar
Aktien dazukommen. Auch hier hat man die Wahl zwischen Fonds und
Einzelwerten, wobei bei letzteren schon einiges an Kapital vorhanden
sein muß, um eine vernünftige Risikostruktur oder Diversifikation
zu erreichen. Mit einem Fonds kann ich mit wenig Kapital das gleiche
schaffen. Außerdem habe ich dann nicht das Problem, dass ich
mich neben meinen beruflichen und privaten Verpflichtungen auch
noch um die Beobachtung meiner Einzelwerte kümmern muß.
Bevor ich an wichtige Informationen komme, ist die in den allermeisten
Fällen schon veraltet und taugt nichts mehr. Das heißt,
ich agiere nicht sondern reagiere nur noch. Verluste können
da schnell eintreten. Meiner Meinung nach sollten alle die, deren
berufliche Aufgabe nicht in der Verwaltung des eigenen Vermögens
liegt, hier Profis ans Werk gehen lassen und sich den Spaß
am Zocken mit ein wenig Spielgeld gönnen. Dies sollte aber
nicht mehr als 10-15% des Vermögens ausmachen. Durch Zocken
die Finanzierung für die Altersvorsorge oder für das Haus
aufs Spiel zu setzen, ist aus meiner Sicht unverantwortlich.
Bleibt noch der langfristige Bereich. Ist das Ziel über
20 Jahre entfernt, kann man mit 100% Aktienquote anfangen. Je näher
das Ziel dann rückt, um so mehr muß in Renten umgeschichtet
werden, um die Vermögensmassen sicher zu machen. Hier hat man
die Wahl zwischen Einzelwerten, Fonds und Lebens-/ Rentenversicherungen.
Das Vermögen aus einer Lebens-/ Rentenversicherung ist steuerfrei,
wenn mindestens 5 Jahre Beiträge geleistet wurden, mindestens
weitere 7 Jahre gewartet wird und bei der Lebensversicherung 60%
Todesfallschutz dabei ist. Wenn man bedenkt, wie viel Vermögen
für die Altersvorsorge oder eine endfällige Tilgung benötigt
wird, macht die steuerliche Betrachtung viel Sinn. Denn bei Aktien
wird zwar nur die Dividende besteuert, die Erträge der Renten
unterliegen aber voll der Ertragssteuer. Das zehrt an der Rendite.
Ein Gedanke der für die Versicherung spricht ist noch folgender:
Wir werden das Geld ja nicht bis zum Ende voll in Aktien investiert
haben. Es wird dann, wenn viel vorhanden ist, in Renten umgeschichtet.
Eine Million in Renten, bei 5 Prozent Zinsen ergeben 50.000,- Erträge,
bei einem Steuersatz von 50% Prozent werden jährlich 25.000,-
dem Staat übergeben. Bei 20% Steuersatz immer noch 10.000,-.
Der Sinn der Versicherung. Hier gibt es wie schon ausgeführt
Kapital- und Fondsgebundene Versicherungen. Die Mischung macht´s,
wie überall.
Absicherung:
In
Bezug auf die notwendige Absicherung sind neben einer ausgezeichneten
Krankenversicherung, der privaten Pflegezusatzversicherung, der
privaten Haftpflicht, der Unfallversicherung und nicht zuletzt einer
vollumfänglichen Berufsunfähigkeitsabsicherung in zunehmendem
Maße auch substanzielle Absicherungen wichtig. Erwähnt
sei hier die Rechtsschutzversicherung. Wo Vermögen da ist gibt
es keine Prozesskostenhilfe. Prozesse können sehr teuer werden
bevor man sein Recht bekommt. Gutachten kosten eine Menge! Hier
hat jeder die Wahl: Einzel- oder Komplettlösungen. Es gibt
den Verkehrs-, allgemeinen Vertrags-, Familien-, Berufsrechtsschutz
usw.
Natürlich muß ein Bauvorhaben eben so wie das fertige
Haus vor Schäden geschützt werden. Einen Totalverlust
eines Hauses ohne Versicherungsschutz bedeutet in den allermeisten
Fällen den finanziellen Ruin. Denn der Kredit muß ja
trotzdem abbezahlt werden. Auf alle notwendigen Absicherungen rund
um den Hausbau weist aber ein guter Berater hin, so dass man nichts
vergessen kann.
Auch der Totalverlust von Hausrat wird ohne Absicherung finanziell
überfordern. Es sammeln sich in der Wohnung mit der Zeit einige
-zig Tausende an Euro an.
Im übrigen kommt es auf die tatsächlich vorhandenen Werte
an, hier sollte der finanzielle Verlust abgesichert werden.
Einleitung
0-18
Jahre
19-25
Jahre
41-65 Jahre
(in Kürze)
65 Jahre und älter
(in Kürze)
zur
Übersicht
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