Deutsche
Lufthansa
Das Unternehmen hat die Kosten im Griff, der Einstieg in den Billigflugsektor
ist über Eurowings erfolgt, gegen einen steigenden Ölpreis
hat sich das Unternehmen abgesichert. Exogene Schocks wie weitere
Attentate oder ein Krieg im Irak lassen jedoch die Lust am Fliegen
verschwinden.
Chancen:
Erholung im Fluggeschäft nach den Anschlägen auf das WTC;
Wachstum durch den Einstieg in den Billigflugsektor; sehr solide
Bilanz
Risiken: Probleme in der Star Alliance
mit den Partners, die selber die Krise nicht so gut meistern (United
Airlines); Aktie ist anfällig bei Attentaten und Kriegen; Probleme
bei Tochtergesellschaften (Catering, Tourismusbereich)
Deutsche
Post
Die Post kommt. Zukäufe in den vergangenen zwei Jahren verwandeln
das Unternehmen von einem Staatsunternehmen in einen Logistikkonzern,
dem zweitgrößten der Welt. Jedoch wird Geld nur durch
das Briefmonopol verdient, in den anderen Bereichen sind die Gewinnmargen
zu niedrig.
Chancen:
Wachstum im Logistikbereich durch Übernahmen; niedrige Bewertung
im Vergleich zu Konkurrenzunternehmen; Briefmonopol bringt kalkulierbare
Gewinne
Risiken: Auf EU-Ebene wird das Briefmonopol bekämpft,
die Gewinne werden zurückgehen; aufkommende Konkurrenz im Briefbereich;
Staat könnte Anteile verkaufen und den Kurs belasten; Stellenwert
der sonstigen Konzernfelder neben dem Briefsektor haben noch zu
geringe Bedeutung
Deutsche
Telekom
Der Konzern kommt nicht aus den Schlagzeilen: Probleme mit den Immobilienbewertungen,
mit der Voicestreamübernahme, und die Dividende ist gestrichen.
Außerdem drückt ein hoher Schuldenberg. Dafür ist
die Marktstellung des Unternehmens außergewöhnlich stark,
und die Töchter T-Mobil und T-Online sind auf einem guten Weg.
Chancen:
neues Management bringt neuen Schwung; Reduzierung des Schuldenberges
bringt Bewegungsspielraum; starke Marktposition
Risiken: hohe Schulden drücken und belasten das
Ergebnis auf Jahre; UMTS wird wohl nicht so erfolgreich wie angenommen;
Behinderung der Kostensenkungsmaßnahmen durch Politik und
Gewerkschaft; weitere Abschreibungen drohen; Amerikageschäft
noch ohne Lichtblick; Aktie im Dax mit der größten Short-Engagements
E.ON
Durch den Verkauf von Bereichen wie Logistik und Chemie und dem
Erwerb von Strom- und Gasanbietern in Europa und den USA ist E.ON
nun der zweitgrößte Stromkonzern der Welt. Sollte die
Übernahme von Ruhrgas gelingen, wäre der Konzern auch
im Bereich Gasversorgung führend.
Chancen:
Gewinne steigen durch Synergieeffekte bei den Übernahmen; Übernahmen
sorgen für Wachstum
Risiken: Zinsschritte der Zentralbanken schlagen auf
den Gewinn durch; hohe Verschuldung durch Übernahmen; Rückschlag
für die Unternehmensstrategie, wenn die Ruhrgasübernahme
mißlingt; hohe Abschreibungen auf die Übernahmen
Fresenius
Medical Care St.
Einst ein Börsenliebling, stürzte die Aktie im Jahr 2002
ab. Der Hersteller von Dialysegeräten und Betreiber von Dialysezentren
konnte die Umsatz- und Gewinnprognosen nicht einhalten. Außerdem
belastete ein US-Asbestskandal. Das Kerngeschäft jedoch bleibt
stabil
Chancen:
hoher Cashflow durch stabiles Kerngeschäft; recht günstig
bewertet
Risiken: Einsparungen im Gesundheitswesen könnten
Konzern belasten; hohe Nettoverschuldung
Henkel
Vz.
Henkel nennt regional und weltweit sehr gute Marken sein Eigen:
Persil, Pril, Pattex. Mit diesen wird auch in Krisenzeiten gutes
Geld verdient. Jedoch ist der Konzern auf Dauer zu klein, um in
den oberen Regionen des Konsummarktes mitspielen zu können.
Dies soll durch Übernahmen geändert werden.
Chancen:
gutes Umsatzwachstum bei Konsumprodukten des täglichen Lebens;
kaum Wechselkursrisiken, da das Kerngeschäft auf Europa beschränkt
ist; Spekulationen auf eine große Übernahme (z.B. Wella)
Risiken: im internationalen Vergleich zu klein; im
Kosmetikbereich nur zweite Wahl; geringe Marktpräsenz in den
USA, dem größten Konsummarkt der Welt.
HypoVereinbank
Der Bank der Regionen machen hohe Abschreibungen auf
Beteiligungen und eine hohe Risikovorsorge für Immobilien in
Ostdeutschland Probleme. Dagegen ist die Großbank durch die
Übernahme der Bank Austria im Wachstumsmarkt Osteuropa gut
positioniert. Spekulationen machen die Runde über eine Fusion
mit der Commerzbank.
Chancen:
Wachstumsmarkt Osteuropa; notiert unter Buchwert; Probleme im Investmentbakning-Bereich
belasten kaum, weil die Bank dort nur gering involviert ist
Risiken: Abschreibungen auf Beteiligungen; erhöhte
Risikovorsorge durch Kreditausfälle; ungeeignet als Global
Player
Infineon
Im Chipbereich ist Infineon die Nummer 6. September 2002 begann
der Konzern das Programm Agenda 5 to 1. Ziel dieses
Programms ist es, bis 2007 in allen 5 Konzernbereichen zu den Top
3 zu gehören. Außerdem soll der Marktanteil auf 6% verdoppelt
werden.
Chancen:
steigende IT-Investitionen der Unternehmen; steigende Preise bei
Speicherchips
Risiken: niedrige Preise bei Speicherchips; Verkauf
von Aktien durch Siemens; Probleme bei Übernahme der Ericsson-Fertigung
Linde
Mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielt der Konzern im Bereich
technische Gase und Anlagenbau. Beide Segmente wachsen seit Jahren
kontinuierlich. Im Bereich technische Gase ist Linde nach Air Liquide
die Nummer 2. Im Bereich Förder- und Kältetechnik hinkt
das Wachstum und die Marge jedoch.
Chancen:
allein das Gasgeschäft ist mehr wert als der gesamte Konzern;
Engagement im Bereich Medizingase und Wasserstaff-Technologie; neues
Management in 2003
Risiken: schwache Konjunktur belastet das Geschäft
mit Gabelstablern; Kältetechnik kommt nicht in die schwarzen
Zahlen; ungünstige Kostenstruktur durch hohe Inlandsfertigung
MAN
St.
Zuerst die Krise im Nutzfahrzeuggeschäft, jetzt die Krise im
Bereich Druckmaschinen. Allerdings bleibt der Konzern profitabel.
Jedoch sind die Probleme noch lange nicht gelöst, der Konzern
bleibt in schwierigen Gewässern.
Chancen:
Kosteneinsparungen und Restrukturierungen sorgen für höhere
Gewinne
Risiken: keine Erholung im Bereich Nutzfahrzeuge
in Sicht durch schlechte Konjunktur; hohe Bewertung durch sinkende
Gewinne; Aktienverkäufe durch Großaktionäre drohen
Einführung
Teil
1: Adidas-Salomon bis Deutsche Börse
Teil
3: Metro bis Volkswagen
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