Nutzungsmöglichkeiten von Optionsscheinen

Auch wenn es auf den ersten Blickein Widerspruch zu sein scheint - die Terminbörse ist der Treffpunkt von Zockern und sicherheitsorientierten Anlegern zugleich, denn Optionsscheine werden von Investoren sowohl als Spekulation auf die Zukunft als auch zur Depotabsicherung vor Kursverlusten in schlechten Börsenzeiten genutzt.

Spekulation auf die Zukunft
Darin liegt wohl der Reiz, weshalb eine immer größere werdende Anzahl von Anlegern ihr Geld in Optionsscheine investiert.
Der Spekulant auf die Zukunft ist nach seiner genausten Beobachtung und Analyse der Marktsituation zu der Auffassung gekommen, daß der zugrundeliegende Basiswert seiner Spekulation (z.B. eine Aktie, ein Aktienindex, eine Währung oder Zinsen) innerhalb eines Zeitraums sich in eine bestimmte Richtung entwickeln wird. Sollte die vermutete Kursentwicklung innerhalb der Laufzeit des Optionsscheins tatsächlich eintreffen, so verdient der Anleger mit seinem Investment überproportional.

Warnung: Die Terminbörse ist zunehmend eine Spielhölle für "salonfähige" Zocker geworden, die ohne die erforderlichen Kenntnisse mit diesem Investment das schnelle Geld verdienen möchten. Diese Anlagementalität führt jedoch meist zu Verlusten, denn ein solides Basiswissen und eine gründliche Marktanalyse sind bei Termingeschäften absolute Voraussetzungen für einen dauerhaften Erfolg.

Depotabsicherung
Nicht nur für den hartgesottenen Spekulanten, sondern auch für den kalkulierenden Anleger bietet der Optionsscheinhandel optimale Nutzungsmöglichkeiten. Denn Optionsscheine dienen auch der Absicherung vor unerwünschten Marktpreisrisiken.

So können beispielsweise Kursverluste im Aktiendepot mit Verkaufsoptionen ausgeglichen werden ohne dabei Gewinnchancen bei einer positiven Aktienkursentwicklung zu verlieren.
Die Rendite des Portfolios kann zum einen durch den Verkauf der Optionen erhalten bleiben, zum anderen sogar bei richtigem Verkaufstiming erhöht werden. Denn steigen die Aktien nach dem Verkauf der Optionen wieder, so können Sie als Anleger erneut von dieser Kursentwicklung profitieren.

Das Absichern des Aktiendepots mit Put- Optionen wird auch "Hedging" genannt. Die Stückzahl, der für die Depotabsicherung erforderlichen Optionsscheine läßt sich mit folgender Formel berechnen:

Abzusichernder Betrag : (Delta x 100 x Bezugsverhältnis) / Kurs des Basiswertes

Warnung: Auch wer den Terminmarkt als Depotabsicherung nutzen möchte, muß sich vorher unbedingt mit den Mechanismen des Optionsscheinhandels beschäftigen, um das Verlustrisiko bei dieser Anlageform zu minimieren.

Teil 1: Was ist ein "Optionsschein"?
Teil 2: Unterscheidungsmerkmale bei Optionsscheinen
Teil 4: Risiken!!!

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