Die
Rüstungeindustrie befindet sich in einem Aufschwung. Dabei
ist es fast schon unerheblich, was für eine Firma man betrachtet.
Jede, die irgend etwas mit Rüstung zu tun hat, erlebt momentan
"goldene" Zeiten. Die Aufträge fließen nur
so, Arbeitsplätze werden geschaffen, Firmen erweitert. Und
wem verdankt man diesen Zustand? Den Anschlägen auf das World
Trade Center. Die Amerikaner geben wieder viel Geld für die
Sicherheit und für das Militär aus. Es entstanden neue
Sicherheitsabteilungen, die neu ausgerüstet werden müssen.
Das Pentagon gab in den letzten zwei Jahrzehnten noch nie soviel
Geld für Rüstung und innere Sicherheit aus: so ist für
dieses Jahr ein Militärhaushalt von rund 329 Milliarden Dollar
vorgesehen. Damit bewegt man sich in den Größen wie damals
in der Zeit des Kalten Krieges. Es wird gemutmaßt, dass bis
2006 dieser Haushalt auf mehr als 470 Milliarden ansteigen wird.
Nur zum Vergleich: Russland gibt 2001 nur rund ein Sechstel an Geldern
aus. Europa zusammen nur ein Drittel.
Die
Terroranschläge haben die Ereignisse beschleunigt. Schon seit
Jahren sprachen die US-Streitkräfte davon, dass man die Truppe
umstrukturieren möchte. Man brauche eine neue Armee. Mobil
und hochtechnologisch. Durch die Anschläge wurde diese Entwicklung
unvorhersehbar beschleunigt. Auf einmal ist das Geld da, um Grundkonzepte,
welche schon seit vielen Jahren in den Schubladen liegen, in konkrete
Programme zu kleiden. So wurde nun das Projekt Joint Strike
Fighter in die Wege geleitet. Bis 2025 soll dieses 200 Milliarden
Dollar Projekt abgeschlossen sein. Für die drei Entwicklerunternehmen
(Lockheed Martin, Northrop Grumman, BAE Systems) bedeutet dies ein
Riesendeal. Man musste sogar neue Arbeiter anstellen, um dieses
gewaltige Projekt durchzuführen. Der Wert dieser Aktien steigt
ebenfalls an. Überhaupt konnte man seit 2000 die Beobachtung
machen, das die Aktien von Rüstungskonzerne in den USA stetig
steigen (vgl. Lockheed Martin, Raytheon, General Dynamics). Aber
auch viele europäische Rüstungskonzerne versuchen nun
ein Stück von dem Kuchen zu erbeuten. So hat das französische
Unternehmen Thales mit Raytheon einen Kooperationsvertrag über
die Entwicklung eines neuen Radars abgeschlossen. Andere Firmen
hingegen kaufen sich einfach bei den US-Konzernen ein. So geschehen
als BAE für drei Milliarden Dollar Anteile von Lockheed Martin
in den Jahren 2000 und 2001 kaufte.
Natürlich
gibt es gegen diese Entwicklung auch Gegenstimmen. Diese kamen in
letzter Zeit aus Frankreich und Deutschland. Andere europäischen
Länder protestieren ebenfalls, als die USA ihren Plan vorlegten,
ein umfassendes Raketenabwehrnetz in Amerika zu installieren. Befürchtete
man doch, das die USA dieses System nicht nur zur Verteidigung einsetzen
könnte und würde. Aber diese Proteste wurden langsam stiller
in den letzten Monaten, als das Pentagon anfing darüber zu
reden, die Verträge mit den europäischen Unternehmen zu
kündigen und somit Milliarden von Dollar in die eigenen amerikanischen
Unternehmen zu stecken.
Viele
Wirtschafter stellen sich aber auch die Frage, wie lange dieser
Rüstungsboom noch anhält, da die amerikanischen Pläne
Unsummen an Gelder verschlingen, da man an sehr teuren Projekten
arbeitet. Und noch einem Problem stehen die Vereinigten Staaten
gegenüber: Nach dem 11. September war eine weltweite Wut und
die Unterstützung für Sicherheitsprojekte sehr groß.
Nun aber mehren sich die Stimmen, die Frieden haben wollen. Die
Unterstützung für eine militärische Aufrüstung
nimmt langsam aber sicher ab.
Aber
noch macht die Regierung keine Anstalten irgendwo etwas zu kürzen.
Denn wie sagte ein amerikanischer Politiker: Natürlich
können wir nicht immer weiter machen, sondern müssen irgendwann
mit den Einsparungen beginnen. Aber jetzt ist eine andere Welt und
seit dem 11. September hat sich viel verändert.
Einleitung
Russland
erholt sich
China
"boomt"
Internetsecurity
Biotechnologie
EU
contra USA
Bedenkenswerte
wirtschaftliche Faktoren für 2003
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