Noch
vor wenigen Jahren konnte man behaupten, Russland sei am Ende. Politische
Wirren, Gewalt, Bestechungsskandale waren an der Tagesordnung. Aber
wenn man sich die letzten drei Jahre anschaut, erkennt man, das
Russland sich langsam stabilisiert und wächst. In der Folge
wächst auch die Zuversicht in die Beständigkeit der Politik
des Landes. Bemerkenswert ist, das Russland seine Schulden pünktlich
zurückzahlt. Irgendwie kann man sagen, der Westen traut Russland
wieder (und das nicht nur, weil Russland unter Putin ein Verbündeter
gegen den Terror ist).
Russland
bekam eine größere Rolle in der NATO, ist Mitglied der
G8-Staatentreffen und bekommt mehr Beachtung durch die USA und Europa.
Dies alles führt zu mehr Vertrauen in die Politik. Auch in
ökonomischer Hinsicht. Man fürchtet sich nicht mehr, auch
mal in Russland zu investieren.
Natürlich gibt es aber immer noch einige abschreckende Faktoren:
Korruption, starke staatliche Kontrolle und Misstrauen bei der -
oftmals ländlichen - Bevölkerung gegenüber Fremden.
Dies alles hemmt die Investitionsbereitschaft von Ausländern.
Früher hieß es ja auch noch vom Staat: Wer hier nicht
investieren will, der lässt es bleiben. Aber in den letzten
paar Jahren erkannte man, das man für fremde Investoren auch
etwas machen muss.
Dies
versucht Präsident Putin nun, nachdem er Ordnung in das Chaos
gebracht hat, welches Boris Yeltsin ihm überlassen hat. Er
musste den reichen Ölunternehmer die politische (und damit
bestechliche) Macht entziehen, senkte das Steuerniveau auf das geringste
in ganz Europa und führte ein Rechtssystem ein, das an das
westliche System angelehnt ist. Das wichtigste Ziel für Putin
musste Stabilität lauten. Ohne Stabilität werden westliche
Investoren nicht kommen uns investieren. Aber das alles dauert seine
Zeit. Putin kann schließlich auch nicht hexen und steht auch
großem Widerstand seitens der eigenen Bevölkerung gegenüber.
Ebenso steht ihm seine eigene, kommunistisch angehauchte Bürokratie
gegenüber. Er kann nicht in wenigen Jahren das ändern,
was sich in vielen Jahrzehnten festgesetzt hat in den Köpfen
der Menschen.
Im
Moment hat Putin einen großen Trumpf in der Hand: das Öl.
Das Öl kontrolliert im Moment die Wirtschaft. Solange der Preis
gut ist, braucht Präsident Putin keine Angst zu haben, das
die Wirtschaft leidet und er kann sich ganz darauf konzentrieren,
seinen Staat in den Griff zu kriegen. Wenn der Preis aber fällt,
wird es schwierig.
Es
gibt einfach zu wenige Großkonzerne in Russland. Jahrelang
wurden die großen Konzerne von wenigen Leuten regiert. Es
gab keinen Platz für Newcomer. Diese mussten hinaus in das
Ausland. Diese Entwicklung hilft Russland nicht, und nun muss man
sehen, das Newcomer sich im Land breit machen. So wie bei dem zweitgrößten
Ölkonzern von Russland - Yukos. Hier regiert ein 39-jähriger.
Unter Mikhail Khodorkovsky erlebt das Unternehmen einen Aufschwung
wie nie zuvor.
Es
gibt aber noch weitere Konzerne, die auch für westliche Anleger
von Interesse sind. Hierzu gehören Sibneft, der größte
Ölkonzern Russlands, die Kunststoffkonzerne MTS und
Vimpelcom und der Gasriese Gazprom. Aber auch westliche
Unternehmen haben mittlerweile das Potenzial Russlands entdeckt
und investieren vermehrt in diesem Land. Hier wären BP
und ExxonMobil zu nennen. Aber auch Ikea, Renault
und General Motors - das ein Jointventure mit dem russischen
Automobilhersteller AvtoVAZ einging -, investieren in Russland (Ikea
betreibt den größten "Einkaufspalast" Russlands
in der Nähe von Moskau). Man vertraut darauf, das Präsident
Putins pro-west Politik sich durchsetzen wird und die Tore nach
Russland bald weit offen stehen werden.
Einleitung
Geld
für Rüstung
China
"boomt"
Internetsecurity
Biotechnologie
EU
contra USA
Bedenkenswerte
wirtschaftliche Faktoren für 2003
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