"Wieso
ist die USA immer vor uns? Wir müssen uns etwas überlegen.
Was können wir ändern?" So, oder so ähnlich
müssen sich die Wirtschaftsexperten der Europäischen Union
unterhalten haben, als sie wiedereinmal zusammensaßen und
Kriegsrat hielten. Eines ist sicher. Man muss etwas ändern,
damit die USA nicht davonzieht.
1998
schrieben die Herren Mogg und Wright an den EU-Präsidenten
einen Brief in dem sie die Probleme von Europas Wirtschaft darlegten.
Man hatte die Vision, Europa zu einem großen Gesamtmarkt zusammenzuschweißen.
Engländer sollten Hypotheken an deutsche Haushalte zahlen könne,
Finnländer sollten ohne Probleme ihre Fonds in Spanien verkaufen,
um damit die italienische Wirtschaft anzukurbeln. Man war sich sicher,
das man in Europa einfach zu viel für Geldgeschäfte zahlt,
weil jedes Mitgliedsland seine eigenen Bestimmungen hat.
Also
machte man sich an die Arbeit und das Ergebnis ist der sogenannte
Finanzdienstplan für die Mitglieder der EU. Dieser
Strategiebericht enthält 44 Gesetzesvorschläge, Richtlinien
und Vorgaben, um das gesamtwirtschaftliche Wachstum der EU anzukurbeln.
Das Ziel ist klar: Die EU muss der neue Wirtschaftsgigant werden.
In diesem Finanzplan wurde nun überlegt, wie kann man in den
Bereichen, wo die Amerikaner uns überlegen sind, nachziehen
und möglichst schnell die USA überholen. Experten erhoffen
sich eine allgemeine Wirtschaftswachstumssteigerung von bis zu 0,7%
pro Jahr im Vergleich zur USA.
Wie
man dies erreichen möchte ist schwierig, aber lösbar.
Die Experten sind sich einig, das die EU zu erst einmal ein einheitliches
Finanzsystem braucht, damit auch kleinere Länder für Investoren
attraktiv werden. Denn zu wenige Investoren geben ihr Geld in kleine
Aktienländer. Wenn es aber nicht mehr darum geht,
in z.B. Deutschland zu investieren, sondern es nur noch die Option
gibt, in Europa zu investieren, kriegen auch die Kleinen ein Stück
vom Wirtschaftskuchen ab. 1998 veröffentlichte die Mogg-Kommission
erste Vorschläge, um die unterschiedlichen Finanzbarrieren
zu senken. Als Anhang fand man einige Ideen, diese Schranken ganz
zu zerstören.
Mittlerweile
wurden 29 die 44 Forderungen durchgesetzt. Darunter z.B. das gleiche
Bestrafungsmaß für Insider-Geschäfte, welches früher
ein großes Problem in vielen Ländern war und damals viele
Investoren abhielt zu investieren, da man keine klare Sicht auf
die Wirtschaft hatte. Ebenso wurde durchgesetzt, das man das Geld,
was ein Investor in einem Land bekommt, auch von einem anderen Land
ausgezahlt bekommen kann. Ebenfalls wurden Rahmenbedingungen geschaffen,
das es zu vermehrten Zusammenschlüssen von Unternehmen verschiedener
Länder kommen kann zum Schutz, damit man von den großen
amerikanischen Konzernen nicht übernommen wird.
Europa
wächst immer mehr zusammen. Schwierig wird aber die Durchsetzung
werden. Sehr starker Widerstand entsteht durch die verschiedenen
Gewerkschaften, große Störungen gibt es durch verschiedene
Gesetze der EU-Länder, Schwierigkeiten entstehen bei der Finanzierung
dieser Änderungen und dann ist da noch das Problem, dass sich
die 15 Länder nicht einigen können, welcher genaue Vorschlag
nun realisiert werden soll. Jeder favorisiert sein eigenes Modell.
Ebenso sehen viele Experten gerade in den gelockerten Fusionsbedingungen
eine Gefahr. Viele kleinere Unternehmen schließen sich möglichst
schnell zusammen, damit sie gegen die US-Konzerne bestehen können.
Dies ist aber gefährlich. Erstens sind viele Fusionen zu früh
und somit kontraproduktiv, zweitens werden diese kleinfusionierten
Konzerne zu teuer, um von größeren Konzernen mitgezogen
zu werden. Gerade Deutschland ist hier ein großer Gegner,
gerade, da der Finanzplan eine weitere Vereinfachung von Fusionen
anstrebt.
Aber
es ist bitter nötig, das sich die EU-Mitgliederstaaten schnellstmöglich
zusammen finden. Die neusten Statistiken beweisen dies. Während
die europäische Wirtschaft in den letzen fünf Jahren in
Durchschnitt um 2,6 Prozent gewachsen ist, war dies in den USA um
4,1 Prozent der Fall, dafür hat die EU mit 7,6 Prozent Arbeitslosigkeit
immer noch 1,6 Prozent mehr, als die USA. Das schlimmer daran ist,
das mehr als 40% in Europa schon länger als ein Jahr keinen
Arbeitsplatz mehr haben. In den USA sind nur 6 Prozent der Arbeitslosen
mehr als ein Jahr aus ihrem Beruf heraus. Viele Experten haben viele
Meinungen. Ebenso verhält es sich, wenn man nach den Gründen
für die europäischen Probleme fragt. Aber in einem Punkt
sind sich alle Experten einig: Europa muss mehr zusammenwachsen,
damit man nicht weiterhin eine höchst uneffiziente Wirtschaftsmacht
bleibt.
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